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Verärgerung über alte Stellwerke und Personalmangel in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens hat die Deutsche Bahn zu einer schnelleren Ausbesserung veralteter Stellwerke aufgefordert.

„Die DB AG muss mit dem schnellstmöglichen Ersatz der völlig veralteten Stellwerkstechnik durch moderne elektronische beziehungsweise digitale Stellwerke das aktuelle Problem endlich nachhaltig lösen“, sagte die FDP-Politikerin am Freitag.

Ein Sprecher sagte, die Ministerin sei „bezüglich der Infrastrukturverfügbarkeit verärgert“. Die Situation sei unbefriedigend. Insbesondere auf den Strecken Halle-Sangerhausen-Kassel und Magdeburg-Halle gebe es andauernd Probleme. „Hier waren auch Fernzüge von der stundenweisen Vollsperrung betroffen, weil die Alternativroute über Dessau baubedingt aktuell gesperrt ist“, sagte der Sprecher. Im Ergebnis fielen viele Züge aus oder seien stark verspätet. „Die Belastung für die Reisenden, aber auch die Eisenbahnverkehrsunternehmen, hier vor allem Abellio, sind immens.“

Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete von einem Brandbrief des Geschäftsführers der Landesnahverkehrsgesellschaft Nasa, Peter Panitz, an den Vorstand der Bahn-Tochter DB Netz. Demnach machte er deutlich, dass es bei Bauarbeiten auf Umleitungsstrecken nicht auch noch zu Ausfällen auf Haupttrassen kommen dürfe.

Das Ministerium bestätigte ein Schreiben an DB Netz. Die Nasa fordere darin Transparenz zu den Baumaßnahmen im Rahmen des Schwellenaustausches und deren schnelle Umsetzung. Außerdem müssten Auswirkungen des Personalmangels auf Stellwerke begrenzt oder bestenfalls vermieden werden.

Die Probleme ziehen sich seit Monaten. Immer wieder kommt es zu Ausfällen oder Verspätungen von Zügen, weil Stellwerke krankheitsbedingt nicht besetzt werden. Die Bahn versprach, verstärkt Personal einstellen zu wollen und räumte Nachholbedarf ein. Laut Bahn wird an einer Antwort auf den Brief der Nasa gearbeitet.